Camp Ashur

„Das Camp Ashur spielt in der Jugendarbeit des AJM eine wesentliche Rolle. Es steht für die Förderung des Selbstbewusstseins, des Verantwortungsbewusstseins und der Gemeinschaftsfähigkeit. Es führt hin zu sozialem Engagement und gesellschaftlicher Mitverantwortung. Meiner Meinung nach ist das Camp Ashur der Grundbaustein und die Zukunft der Jugendarbeit des AJM.“ sagt Ninos Yonan als langjähriger Hauptorganisator über das Camp.

Das Camp Ashur stellt seit 2006 jedes Jahr ein Highlight für den AJM und alle Kinder bundesweit zwischen 12 und 17 Jahren dar. Seit dem ersten Camp Ashur 2006 ist das Kinder- und Jugendcamp kaum noch aus der AJM-Agenda wegzudenken. Im Sommer 2015 fand das 10. Camp Ashur statt, welches seine Erfolgsgeschichte dokumentiert. Mit einer immer steigenden Teilnehmendenanzahl und positivem Feedback verbringen zwischen 50 und 70 Kinder und Jugendliche jedes Jahr eine Woche gemeinsam.

„Das Camp Ashur ist das Herzenstück des AJM, da es alle Themen, die junge Assyrer:innen beschäftigt auffängt und Orte zum Austausch, zum Ausprobieren und Weiterentwickelt bietet. Das Camp Ashur ist ein Ort, in dem die Brücke geschlagen wird, welche Kinder und Jugendliche in ihrer Identitätsfindung zwischen zwei oder mehr Kulturen suchen. Das dies gelingt und wertvoll ist zeigen die vielen und tiefgründigen Gespräche zwischen Teilnehmenden und Leitenden und der Fakt, dass viele Camp Ashur Teilnehmende in den Leitendendstrukturen wenige Jahre später wieder auftauchen und auch andere Posten innerhalb des Verbandes füllen, aktiv mitgestalten und zurückgeben wollen.“ – Maya Yoken, langjährige Hauptorganisatorin.

Um jedes Jahr Abwechslung in das Programm zu bringen, variiert der Ort der Veranstaltung sowie die thematischen Schwerpunkte. Durch ein abwechslungsreiches Programm versucht man möglichst viele Jugendliche anzusprechen, was auch zum Erfolg vom Camp Ashur beiträgt. Hierbei ist das vorrangige Ziel allen Kindern die eigene Kultur, vor allem in Form der Sprache, der Geschichte, der Musik, des Tanzes und der Traditionen näherzubringen. Aber auch mögliche Gefahren in der Lebensphase der Adoleszenz sowie andere jugendspezifische Themen, Sport, Freundschaft, Kommunikation und vor allem Spaß sind hier wichtige Bestandteile. All dies wird durch Vorträge, Arbeitsgemeinschaften, Workshops, Turniere und Spiele vermittelt und durch ausgebildete Jugendleitungen begleitet.

Eine Besonderheit auf dem Camp Ashur stellt auch der 7. August dar, denn dieser fällt alljährlich auf die Camp Ashur Woche. Hier steht der Gedanke der Erinnerungskultur an die Opfer von Simele, dem Sayfo von 1915, und den anderen Genoziden des 20. Jahrhunderts im Vordergrund. Die Heranwachsenden werden für diesen historischen Einschnitt sensibilisiert und aufgeklärt. Folgen der Traumatisierung der Großeltern und auch Elterngeneration werden thematisiert, Erfahrungen und Strategien zum Umgang mit diesen ausgetauscht.

Weitere Klassiker des Camp Ashurs sind die beliebte Schnitzeljagd, die Olympiade, das Tanzturnier sowie der letzte gemeinsame Abend, bei dem die Woche mit einem gemeinsamen Grillen und der beliebten Abschlussfeier („Shahro“) zelebriert wird.
„Jahr für Jahr und Generation für Generation werden auf dem Camp Ashur Erfahrungen, Kenntnisse, Bildung, Spaß und Freundschaften ausgetauscht und weitergegeben, sodass die Jugendarbeit des AJM in den Händen der eigenen Jugend liegt. Die Zeit hat gezeigt, dass Mitbestimmung, Mitgestaltung und Selbstorganisation langfristig die Jugendarbeit fördert und ich bin mir sicher, dass das Camp Ashur eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Projekt im AJM war, ist und auch in Zukunft bleibt.“ Ninos.

Das Camp Ashur findet immer in den Sommerferien statt, sodass möglichst viele Jugendliche ein Teil dieser Veranstaltung sein können. Anmeldungen laufen meist ab Juni/Juli.

Ninos möchte sich abschließend noch bedanken: „An dieser Stelle möchte ich noch die Gelegenheit dafür nutzen, um mich bei allen Personen, die im Laufe der Jahre als Organisatoren, Betreuer und Referenten beim Camp Ashur mitgewirkt haben, herzlichst zu bedanken. Ohne die Motivation, die Arbeit, Zeit und das Engagement, welches jeder Einzelne von euch mitgebracht und investiert hat, wäre Camp Ashur gar nicht erst möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an meine Freunde und langjähriges Orga-Team Shlemon und Maya Yoken. Ohne euch wäre die Organisation des Camps nicht die gleiche gewesen.“